Neue Wohnidee – entsteht in Öhningen ein Mehrgenerationenprojekt?

Öhningen – Eine Idee aus dem Bürgerdialog im Jahr 2017 wird jetzt aktuell. Die Teilnehmenden des Bürgerdialogs hatten damals festgehalten, dass in Öhningen großes Interesse an Mehrgenerationen-Wohnen besteht. Bei einem solchen Projekt leben, arbeiten und wohnen Menschen generationenübergreifend zusammen, teilen beispielsweise Gemeinschaftsräume und Garten. Sie profitieren vom Austausch, der Begegnung und Unterstützung der Mitbewohner und teilen den Wunsch eines „Miteinanders“.

Die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat haben den städtebaulichen Rahmen hierfür mittlerweile abgesteckt und eine passende Potenzialfläche dafür festgelegt: Das Grundstück zwischen dem Vereinsheim des Sportvereins und dem Lidl-Markt. Weiterhin wurde eine „Spurgruppe“ aus Öhninger Bürgerinnen und Bürgern gegründet, die unter professioneller Anleitung durch die Beratungsagentur „translake“ aus Konstanz das Projekt begleitet, zu Veranstaltungen einlädt und die Bevölkerung informiert.

Den Spurgruppen-Mitgliedern geht es nun darum, das Projekt konkret zu gestalten und mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Hierfür wurde als erste Maßnahme eine Befragung ausgearbeitet, die bis zum 21. Februar die Meinung der Bevölkerung zu diesem Projekt abfragen soll. Sie zielt vor allem auf den konkreten Bedarf, also ob sich die Öhningerinnen und Öhninger eine Veränderung ihrer aktuellen Wohnsituation vorstellen können, ob Interesse an der Teilnahme bei weiteren Veranstaltungen besteht und ob man sich vorstellen könnte, in einem Mehrgenerationenhaus zu wohnen.

Schwerpunkt soll das gemeinschaftliche Wohnen sein, bei dem verschiedene Bedürfnisse berücksichtigt werden. Ein älteres Paar möchte zum Beispiel eine barrierefreie Wohnung, die ebenerdig oder mit einem Aufzug zu erreichen ist. Eine junge Familie legt vielleicht Wert auf viel Wohnfläche mit einem flexiblen Grundriss und Gartenzugang. Eine alleinstehende Person möchte unter Umständen eine kleine Wohnung und nutzt für Besuch gerne ein Gästezimmer, das allen Parteien zur Verfügung steht. Neben dem gemeinsamen Wohnen kann auch Raum für Anderes entstehen, Orte, die auch durch die Dorfgemeinschaft genutzt werden können, wie zum Beispiel ein Gemeinschaftsraum oder ein Quartiersplatz.

Bürgermeister Andreas Schmid zeigte sich nach dem ersten digitalen Treffen der Spurgruppe  begeistert: „Ich finde dieses Vorhaben sehr interessant. Vor allem im Hinblick auf die Verknüpfungsfunktion – baulich wie auch sozial gesehen könnte das ein Gewinn für unsere Gemeinde sein“. Er ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, möglichst zahlreich an der Umfrage teilzunehmen und diese vor allem auch in den sozialen Medien zu teilen. „Nur ein breites Feedback der Bevölkerung macht es uns möglich, das Projekt möglichst konkret zu planen“ ergänzt Gemeinderat René Zimmermann, der ebenfalls in der Spurgruppe tätig ist.

Die Teilnahme an der Befragung ist möglich bis zum 21.02.2021. Sie wird im Gemeindeblatt sowie auf der gemeindeeigenen Webseite oehningen.de veröffentlicht – eine Teilnahme ist sowohl in Papierform als auch digital möglich. Direkt zur Umfrage geht es auch direkt hier: https://kurzelinks.de/82c3